Oktober 2022

Der SV UNSU Karate Mömlingen e.V. hat einen Karate Vizeweltmeister

Jonas Abu Wahib schreibt Geschichte

Konya. Karate-Deutschland und der SV UNSU haben einen Vizeweltmeister. Bei seinem ersten Start auf einer Weltmeisterschaft erreichte Jonas Abu Wahib das Finale. In der Verbandsgeschichte des Deutschen Karate Verbands ist dies im Nachwuchsbereich einmalig.

Vergangene Woche reisten Karatekas aus aller Welt der Altersklassen U16, U18 und U21 in die türkische Stadt Konya, um sich den wichtigsten Nachwuchstitel des Jahres zu erkämpfen – den Weltmeistertitel. Über 1800 Athlet:innen nahmen an der fünftägigen Weltmeisterschaft teil. Unter ihnen auch Jonas Abu Wahib aus Breuberg, der in der Kategorie Kata Einzel U16 Jungen für die deutsche Nationalmannschaft an den Start ging.

In den Vorrunden, die bereits am Mittwoch begannen, musste sich Jonas 54 Kontrahenten stellen. In der ersten Runde legte er mit seiner Kata Gojushiho Sho bemerkenswert los. Dabei konnte Jonas bereits ein Ausrufezeichen setzen: Von allen acht Gruppen hatte er die höchste Punktewertung und zog als Bester in die nächste Runde ein.

Jonas in seinen Vorrunden bei seinem ersten Start auf einer Weltmeisterschaft

In der zweiten Runde hingegen wurde es nochmal spannend. Als Zweiter in der Reihenfolge legte Jonas mit der Kata Kanku Sho vor. Nun hieß es abwarten, ob Jonas in den Top vier verbleiben wird. Ehe er tatsächlich als Vierter ins Halbfinale einzog. „Die zweite Kata verlief nicht so optimal“, so Mohammed Abu Wahib (Heimtrainer und Vater von Jonas).

Im Halbfinale erwarteten ihn starke Konkurrenz, u.a. der amtierende Europameister, ebenso wie der Ozeanienmeister aus Australien. Dort ging Jonas als Letzter an den Start und performte seine aktuelle Lieblingskata Gojushiho Dai. Nach einer sensationellen Darbietung erhielt er die Bestpunktzahl und sicherte sich damit gleichzeitig den Einzug ins Finale. „Jonas legte eine unglaubliche und nahezu fehlerfreie Kata hin. Als die Wertung auf der Anzeigetafel angezeigt wurde, brachen aus mir alle Emotionen. Er ist im Finale, der Wahnsinn! Jonas hat es geschafft“, so Mohammed Abu Wahib nach dem Finaleinzug seines Sohnes. Auch Jonas selbst konnte es kaum fassen: „Wahnsinn! Ich habe es geschafft. Jeder Schmerz, jede Trainingseinheit und auch das frühe Aufstehen, um vor der Schule trainieren zu können, hat sich gelohnt. Ich stehe im Finale meiner ersten Weltmeisterschaft.“

Der Moment des stillen Triumphes: Jonas Abu Wahib zieht ins Kata Finale der Nachwuchsweltmeisterschaft ein Jonas kann es noch gar nicht glauben, er zog ins WM-Finale ein. Der erst 15-Jährige schrieb damit Geschichte, denn noch nie in der Historie des Deutsches Karate Verbands erreichte jemand ein Kata Finale auf einer Nachwuchsweltmeisterschaft.

Bereits vor dem Endkampf schrieb er damit Geschichte. Noch nie in der Historie des Deutsches Karate Verbands, erreichte jemand ein Kata Finale auf einer Nachwuchsweltmeisterschaft. Das ersehnte Finale fand am Samstag statt. Dort traf Jonas Abu Wahib auf seinen Kontrahenten Ukyo Tatsumi aus Japan. Jonas zeigte die Kata Unsu in Perfektion. „Jonas war im Finale so gut wie nie – es war mit 0,66 Punkten Unterschied eine sehr knappe Entscheidung“, bewertet Mohammed Abu Wahib. Wenngleich der Japaner das Finale knapp für sich entscheiden konnte, gelang es Jonas, ein Statement auf internationaler Bühne zu setzen.

Der SV UNSU ist sehr stolz und gratuliert Jonas Abu Wahib zu diesem fantastischen Erfolg.

Die Rundenergebnisse von Jonas Abu Wahib im Einzelnen:

1. Runde: 24,2 Punkte (Gojushiho Sho) – Rang 1

2. Runde: 22,74 Punkte (Kanku Sho) – Rang 4

Halbfinale: 24,46 Punkte (Gojushiho Dai) – Rang 1

Finale: 25,34 : 26,0 Punkte gegen Ukyo Tatsumi (Japan) mit der Kata Unsu

 

Text: Nawapon Pattanasakoo

Bilder: DKV/Gitti Kraußer

Heimtrainer, Coach und Vater Mohammed Abu Wahib (links) freut sich zusammen mit Jonas Abu Wahib (rechts) über den Erfolg des Vizeweltmeistertitels
Die besten der Welt – Siegerehrung der Jugend Jungen in der Disziplin Kata Einzel, v.li.n.re.: Jonas Ab Wahib (Deutschland), Ukyo Tatsumi (Japan), Alexandru Nicolas Modi (Rumänien) und Kento Oiwa (Australien)